Weltgeschichte wurde in Gmünd nie geschrieben. Aber: Es gibt in Mitteleuropa nur wenige Kleinstädte, deren historische Entwicklung über Jahrhunderte so eng mit der Weltgeschichte verbunden ist wie jene von Gmünd. Im Besonderen gilt dies auch für Gmünd-Neustadt. Seit dem Bestehen war die Entwicklung dieses Stadtteiles eng mit den weltgeschichtlichen Ereignissen des 20. Jahrhunderts und deren Auswirkungen verbunden.
Die Gmünder Neustadt entstand aus dem 1914 in Gmünd errichteten Flüchtlingslager. Es war eines der größten in der österreichisch-ungarischen Monarchie. Etwa 200 000 Flüchtlinge aus allen Teilen der Monarchie wurden im Verlauf des Krieges im Lager untergebracht, an die 30.000 Menschen fanden auf dem noch heute existierenden Lagerfriedhof ihre letzte Ruhestätte.
Eine Führung durch das ehemalige Flüchtlingslager führt zu den historischen Schauplätzen und noch bestehenden Gebäuden aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Dauer ca. 1 1/2 Stunde, die Führung ist kostenlos.
Informationen bzw. Buchungen für Gruppen bei der Stadtgemeinde Gmünd (02852/52506-207).
Durch Gmünd-Neustadt führt auch ein grenzüberschreitender Themenweg "Zeitge(h)schichten zweier Städte". Der Ausgangspunkt dafür befindet sich auf der tschechischen Seite des Fußgängerüberganges in der Bleylebenstraße.